Geldanlagen in Schatzbriefe im Zinsvergleich

Schatzbriefe sind spezielle Wertpapiere, die in die große Kategorie der Schuldverschreibungen fallen. Solche Schatzbriefe werden nahezu ohne Ausnahme von Banken und Staaten emittiert, während andere Anleiheformen zum Beispiel auch von Unternehmen aus der Privatwirtschaft ausgegeben werden. Welche Eigenschaften solche Schatzbriefe aufweisen, lässt sich sehr gut am Beispiel der wohl in Deutschland bekanntesten Schatzbriefe darstellen, nämlich der Bundesschatzbriefe. Diese vom Bund emittierten Wertpapiere sind im Gegensatz zu vielen anderen Anleihearten nicht börsenfähig, können also weder über die Börse gekauft noch verkauft werden. Das Gleiche gilt für die meisten anderen Schatzbriefarten auch. Was die genaue Produktausstattung betrifft, so gibt es Unterschiede zwischen den Schatzbriefen, denn jeder Emittent kann die Bedingungen im Prinzip selbst bestimmten, zu denen der Schatzbrief ausgegeben wird. Die Bundesschatzbriefe sind zum Beispiel mit einer Laufzeit von sechs und sieben Jahren ausgestattet, da es zwei verschiedene Typen gibt.

Der Bundesschatzbrief Typ A hat eine Laufzeit von sechs Jahren, während der Bundesschatzbrief Typ B nach sieben Jahren Laufzeit fällig ist. Es handelt sich hier zwar um eine zuvor vereinbarte Laufzeit, aber dennoch ist der Schatzbrief nicht wie zum Beispiel der Sparbrief in dem Sinne festgelegt, als dass die Anleihe nicht schon vor der Fälligkeit verkauft werden könnte. Bei den Bundesschatzbriefen ist das zum Beispiel erstmalig ein Jahr nach Emission möglich, dann allerdings nur unter einzuhaltenden Maximalsummen pro Monat. Ein weiteres häufigeres Merkmal der (Bundes-)Schatzbriefe besteht darin, dass die Zinsen von Jahr zu Jahr etwas steigen, was auch als Zinstreppe bezeichnet wird. Der Anleger soll auf diese Weise dazu bewegt werden, die Schatzbriefe eben nicht vorzeitig zu verkaufen, sondern diese möglichst bis zu Fälligkeit zu behalten. Was die Laufzeit angeht, so bewegt sich diese bei den Schatzbriefen eher im langfristigen Bereich, also ab einer Anlagedauer von vier Jahren. Die Zinsen werden entweder jährlich gutgeschrieben oder auch indirekt beim Kauf, indem man weniger als den Nennwert einzahlen muss.

Um die Schatzbriefe erwerben zu können, muss zunächst ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder bei einem Broker eröffnet werden. Bei den Bundesschatzbriefen ist es so, dass diese über die Finanzagentur des Bundes verwahrt werden können. Ansonsten reicht ein gewöhnliches Depot aus, um die Bundesschatzbriefe oder andere Schatzbrief nach dem Kauf in das Depot einbuchen zu können. Angezeigt werden die Schatzbriefe im Depotbestand stets als Nominalbetrag. Dieser wird sich auch nicht ändern, da Schatzbriefe im Normalfall keinen Kurs haben und stets zu 100 Prozent wieder an den Anleger zurückgezahlt werden. Die Verwahrung der Bundesschatzbriefe bei der Finanzagentur ist übrigens kostenfrei, während man bei der Verwahrung im Bankdepot mitunter mit Depotkosten rechnen muss, auch wenn viele Banken und vor allem Broker heute bereits auf die Berechnung dieser Depotgebühren verzichten.

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